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wirtschaftswoche oktober 2004

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Der Düsseldorfer Medienhafen verdankt seine Attraktivität als Bürostandort nicht zuletzt den Aufsehen erregenden Architekturkonzepten, die hier verwirklicht wurden. Mit einem jetzt vorgestellten Gebäudeentwurf für die Spitze der Hafeneinfahrt könnten die hohen Ansprüche der Stadt an moderne Baukunst weithin sichtbar unterstrichen werden.
Auf den ersten Blick wirkt das sich nach unten verjüngende 70 Meter hohe Bürohochhaus wie ein vom Himmel gefallener Glaskegel. Wer genauer hinsieht, entdeckt, dass die verantwortlichen Architekten Bernd Ulrich Peters und Stefan Pfarr mit der ungewöhnlichen Form nicht nur einen optischen Leckerbissen kreiert haben. „Moderne Glaspaläste kranken oft daran, daß sich die Büronutzer mit viel Aufwand vor der direkten Sonneneinstrahlung schützen müssen", sagt Peters. Bei der von ihm und seinem Kollegen entwickelten
Form treten solche Blendprobleme gar nicht erst auf. Zusätzlich beschattet sich der Turm quasi selber, wodurch die Energie-kosten für Klimaanlagen fast komplett eingespart werden.
Stimmiges Form- und Nutzungskonzept
Mit ihrem Wahrzeichen-tauglichen Ent-wurf für den Medienhafen liefern Peters und Pfarr nicht nur schlagkräftige vis-uelle  Realisierungsargumente.
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Die beiden Architekten hatten in jeder Phase der Planungen auch eine möglichst breite Nutzbarkeit der Immobilie im Blick. Insgesamt bietet der Entwurf eine vermarktbare Fläche von etwa 15.300 Quadratmetern. „Gemeinsam mit den Investoren haben wir ein Modell entwickelt, das einerseits die Wirtschaftlichkeit des Kom-plexes sichert und anderseits auch der herausragenden Lage Rechnung trägt", so Stefan Pfarr. Darum wurde der markante Turm untrennbar mit einem Eventcenter verbunden, das direkt an die neue Hafenbrücke angeschlossen werden soll. In dem wie eine offene Muschel wirkenden Gebäudesockel sind Bereiche für Wellness, Gastronomie und ein Museum vorgesehen. „Einer der Mitinitiatoren besitzt eine sehr angesehene Sammlung medialer Kunst", sagt Bernd Ulrich Peters mit einem begeisterten Blitzen in den Augen. Man kann dem Urteil des 6Ojährigen Enthusiasten getrost vertrauen, schließlich hat er nicht nur Architektur, sondern auch Kunst-geschichte und Malerei studiert. Seit langen Jahren steht Peters der Krefelder Lutherstiftung vor, zudem engagierter sich als zweiter Vorsitzender im Düsseldorfer Malkasten. „Eine solche Sammlung wäre ein echter Gewinn für den Hafen", sagen auch Kenner der Szene, Das angedachte Museum ist somit auch der schärfste Pfeil im Argumenteköcher pro Realisierung, denn mit einer solchen Kunstschau im Rücken würde man Kritiker endgültig zum Schweigen bringen. Das Quartier rund um die Kaistraße könnte seinem Namen Medienhafen endgültig gerecht werden.
______Keine Angst vor großen Aufgaben______
Bernd Ulrich Peters und Stefan Pfarr sind beileibe keine unbekannten Architekten. Überall in Deutschland und auch in verschiedenen anderen Ländern zeugen Bauten von der kreativen Kraft des Duos. Hotels, Restaurants, Wohn-häuser und Verwaltungsgebäude tragen ihren Stempel. Beide betreiben unabhängige Büros, beide Büros haben ihren Sitz in Langenfeld. Für Großprojekte bündeln sie seit dem Jahr 2000 ihre Kompetenzen. „Wir ergänzen uns hervorragend, Jeder hat seine Stärken", sagt Peters, während Pfarr sich im Stuhl zurück-lehnt und nickt. Neben den Vor-bereitungen für das potentielle Megaprojekt im Medienhafen realisieren sie im Team gerade den Umbau des Gelsenkirchener Hauptbahnhofes. Für die Deutsche Bahn AG sollen sie aus einem dunklen Röhrensystem einen hellen Anziehungs-punkt für die Ruhrgebietsstadt machen. Bereits im Entwurf zeichnet sich ab, daß der neue Hauptbahnhof nicht nur funktionale Maßstäbe setzen, sondern Gelsenkirchen städtebaulich extrem aufwerten wird. Mit gläsernen Kuppeln holen Peters und Pfarr Tageslicht in den düsteren Baukörper. Ge-schwungene Linien bestimmen die Lauf-richtungen. Für eine bessere wirtschaftliche Aus-nutzung sorgen zusätzliche Ladenflächen im neuen Empfangsbereich. Die über 15 Millionen Euro, die die Deutsche Bahn für die Sanierung in die Hand nimmt, muß die Arbeitsgemeinschaft aus dem Rheinland bis 2006 verbaut haben. Zur Fußball-WM sollen bereits staunende Fans durch den neuen HBF Gelsenkirchen hindurch zur
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Schalke-Arena transportiert werden. Noch vor dem Baustart im Ruhrgebiet haben Peters und Pfarr noch den Umbau des Mönchengladbacher Hauptbahnhofs vorbereitet. Am Nieder-rhein ging es vor allem um eine neue Nutzung für den überdimensionalen und relativ trostlosen Bahnhofsvorplatz. Für ihn hat die Architektenarbeitsgemeinschaft einen leicht geschwungenen gläsernen Vorbau entworfen, der zum einen das denkmalgeschützte Hauptgebäude aus dem Jahr 1908 nicht verdeckt und doch gleichzeitig das vermarktbare Flächenpotential vervielfacht. Der gläserne Portikus soll nach dem Willen der Planer mittels mobiler Verkaufsstände zu einem kom-munikativen Handelsplatz werden.
_________Spezialisierung vermieden_________
Wer Bernd Ulrich Peters und Stefan Pfarr nach ihren bisherigen Projekten fragt, sollte Zeit mitbringen, denn sie haben immer Wert auf Vielseitigkeit gelegt. „Wir verstehen nicht nur Bahnhof“, schmunzelt der 51jährige Stefan Pfarr. Zu den bekannten Projekten der beiden Architekten zählen unter anderem auch die Verwaltungszentrale des Sicherheits-dienstleisters Kötter in Essen-Frillendorf, ein Wohngebiet für Diplomaten in Luxemburg oder die Düsseldorfer Szene-Location ChillOut in der Altstadt, in der ein außergewöhnliches Innen-raumkonzept umgesetzt wurde. Keine Immobilie gleicht der anderen. „Wir sind eben keine Konfektionäre", sagt Peters. Für das Duo aus Langenfeld ist Architektur das entscheidende Mittel, um eine Investition rentierlich zu machen. Um dieses Ziel vor allem auf Dauer erreichen zu können, setzen sich Peters und Pfarr immer sehr intensiv mit der Lage, der Form und dem Nutzungszweck eines Neubauvorhabens aus-einander. „Ich denke, es ist unbestritten, daß eine Immobilie mit eigenständigem Gesicht wertbeständiger ist als ein Standardgebäude aus dem Baukasten", sagt Peters. Als prägnantes Beispiel verweist er auf eine von ihm geplante einfache Lagerhalle in Bonn, deren geschwungene Fassade das Gebäude enorm aufwertet. „Wichtig ist dabei, daß die Form-gebung die Kosten nur marginal erhöht hat", sagt Peters. Mit einer geringfügigen Anhebung der Investition sei ein maximales Ergebnis erzielt worden.
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